Dieser Arbeitsauftrag ist ein kleines Expreiment, das Kreativität erfordert. Aber wie heißt es so schön: "Wer wagt, gewinnt...!"
- Lies dir die zwei Artikel unten durch. (" Kronstorff: Wie Google eine Gemeinde verändert" und "Neue Terminals: Zahlen mit dem Handy rückt näher")
- Dein Arbeitsauftrag: Stell dir vor, du bist BewohnerIn der Gemeinde Kronstorff im Jahre 2065, breits in Pension und wirst vom "Kronstorffer Dorfblatt" eingeladen, für die Zeitung einen Bericht zu schreiben, was sich in den letzten Jahrzehnten in deiner Gemeinde verändert hat.
Als Inspiration sollen dir die zwei Artikel dienen, bei allen restlichen Informationen kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen, es sollte allerdings nicht zu unrealistisch werden...! Viel Spaß!
Kronstorf: Wie Google eine Gemeinde verändert
24.05.2010 | 17:56 | NORBERT RIEF (Die Presse)
Das geplante Datenzentrum der Internetfirma sorgt für einen Bauboom: Mittlerweile sind fünf Wohnprojekte in Planung. Billa baut eine neue Filiale, und es gibt Anfragen von etlichen andere Firmen.
Kronstorf. Die ersten Anzeichen von Google sieht man etwas außerhalb von Kronstorf, rechts neben der Bundesstraße auf dem Weg Richtung Steyr. Es sind kleine Buchen und Fichten, Eichen, Linden – Bäume eben. 13.000 insgesamt, wie Bürgermeister Christian Kolarik seit seiner ausgelassenen Hochzeitsfeier weiß, bei der die Anzahl eine der „Wissensfragen“ an das Brautpaar war. Wann aber Google selbst zu bauen beginnt, weiß auch Kolarik nicht.
„Nächstes Jahr wahrscheinlich“, mutmaßt der oberösterreichische Ortschef. Dann sei die Bundesstraße fertig ausgebaut, und die Bagger, Kräne, Lkw und am Ende die unzähligen Computer könnten kerzengerade in sechs Minuten von der Westautobahn über die verbreiterte B309 auf die Wiese gebracht werden, die derzeit noch unberührt in sattem Grün hinter Kronstorf liegt.
Seit 2008 bereitet sich der oberösterreichische Ort auf die Ankunft der Internetsuchmaschine vor. Damals wählte Google die 3148-Einwohner-Gemeinde als neuen Standort für ein Datenzentrum aus. Inoffizielle Baubeginne gab es schon mehrere, eingehalten wurde bisher keiner.
Fünf Wohnbauprojekte
Dass gebaut wird – irgendwann – ist klar. Nicht nur, weil man schon den Mischwald als „ökologischen Ausgleich“ für das Rechenzentrum gepflanzt hat, sondern auch wegen des Geldes, das man investierte: Allein 40 Millionen Euro bezahlten die Amerikaner für 75 Hektar Land.
Mit der Computeranlage will Google primär den Datenverkehr Richtung Osteuropa bewältigen. Kronstorf wählte man schließlich nicht seiner schönen Lage wegen aus, entscheidender waren die drei internationalen Glasfaserleitungen, die hier durchführen. Und auf dem nahen Staudamm werden die „G-Men“ auch nicht segeln gehen wie Dutzende Kronstorfer. Der ist deswegen interessant, weil das Ennskraftwerk die nötigen Megawatt für das Rechenzentrum liefern kann: Am Ende wird es fast so viel Strom verbrauchen wie ganz Kronstorf. Für die Gemeinde ist Google ein Glücksfall. Erst knapp bevor die Firma anklopfte, hatte man begonnen, ein Betriebsgelände zu erschließen, und das mit Bauchweh: Welche Firma sollte sich hier ansiedeln, und welche Steuergeschenke muss man dafür verteilen? Dann kam Google und kaufte das ganze Areal. „Ohne steuerliche Vergünstigungen“, wie der Bürgermeister betont.
Die Amerikaner hätten bei den Verhandlungen immer wieder betont, „gute Bürger“ sein zu wollen. Für Gutgläubige gemäß dem inoffiziellen Firmenmotto „Don't be evil“; für Skeptiker, weil man sich in der Vergangenheit mit bevorzugter Behandlung und der folgenden öffentlichen Diskussion die Finger verbrannte.Als die erste verdeckte Anfrage kam, standen noch 14 europäische Länder als mögliche Standorte zur Auswahl. Bald reduzierte sich das Interesse auf Oberösterreich, nach ein paar Monaten war die Entscheidung fix.
Allein die Ankündigung, dass Google komme, genügte, um die kleine Gemeinde nachhaltig zu verändern. Jahrelang hatte man beispielsweise nach einem Bauträger gesucht, der ein paar Wohnungen errichtet. Vergeblich. Als die Google-Nachricht bekannt wurde, meldeten sich umgehend zwei. Mittlerweile sind fünf Wohnprojekte in Planung. Billa baut eine neue Filiale, und es gibt Anfragen von etlichen andere Firmen. „Die Fantasie in der Gemeinde blüht“, sagt Kolarik.
Englischkurs für Kinder
Das zeigt sich auch im Kindergarten. Seit vergangenem Jahr bietet man Englischkurse für die Kleinen an. Man hat eigens eine Kanadierin engagiert, damit die Kinder die Fremdsprache akzentfrei lernen. „Schadet nie, wenn man früh mit dem Erlernen einer Fremdsprache beginnt.“ Noch dazu, wenn bald ein großer Arbeitgeber im Ort Englisch spricht.
Das neue Selbstvertrauen spürt man, wenn man durch die Straßen geht. In der „Prä-Google-Ära“ war Kronstorf irgendein Ort in Österreich. „Jetzt reicht der Zusatz Google, damit man uns wo hintun kann und eine Assoziation herstellt.“ Googelt man Kronstorf, findet man 57.500 Einträge. Allein 34.500 davon stehen in Zusammenhang mit dem geplanten Google-Zentrum.Wie ungeteilt die Freude über Google ist, kann man vor allem an einem Faktum erahnen: Es gibt keine Bürgerinitiative, die gegen den Bau des Datenzentrums auftritt. Bisher jedenfalls.
Neue Terminals: Zahlen mit Handy rückt näher
12.03.2013 | 18:17 | (Die Presse)
Österreichs Supermärkte rüsten auf und stellen ihre Bankomatkassen auf NFC um: Bis 25 Euro kann man künftig kontaktlos bezahlen. Auch die Bankomatkarten werden ab April mit der neuen Technik ausgestattet.
Wien/Rie. Es gehört seit Jahren zu jenen Zukunftsszenarien, denen man „im kommenden Jahr“ den großen Durchbruch vorhersagt: das Bezahlen mit Handy an der Supermarktkasse, beim Bäcker oder in der Parkgarage. Kein mühsames Eintippen der PIN mehr, keine Unterschrift – einfach das Smartphone zum Terminal halten, und schon ist bezahlt.
Bisher blieb es bei den Vorhersagen. Heuer aber könnte das kontaktlose Bezahlen tatsächlich Realität werden. Viele Smartphones (außer Apples iPhone) verfügen bereits über die notwendige NFC-Technologie, vor allem aber rüsten die „Gegenstellen“ massiv auf: Die großen österreichischen Supermarktketten haben ihre Terminals bereits umgerüstet oder sind gerade dabei. Spar hat beispielsweise mehr als 1000 seiner 1580 Standorte mit NFC-Technik ausgestattet; bei Zielpunkt kann man flächendeckend in allen Geschäften kontaktlos bezahlen: MPreis in Tirol ist kontaktlos, und Billa wird in den kommenden Wochen die Filialen in Wien (260) mit der neuen Technik ausrüsten.
NFC (Near Field Communication) macht das Bezahlen denkbar einfach und vor allem schneller. Man muss die Bankomat- oder Kreditkarte nicht mehr in ein Gerät stecken und den Geheimcode eingeben oder eine Quittung (bei einer Kreditkarte) unterschreiben. Man hält die Karte (und vielleicht bald das Handy) einfach in die Nähe des Terminals, und schon ist der Betrag bezahlt. Ohne PIN, ohne Unterschrift.
Kontaktlos nur bis 25 Euro
„Man redet schon lange davon, jetzt kommt die Geschichte aber in Schwung“, sagt Heimo Hackel, Vorstandsvorsitzender von Card Complete. Das Unternehmen mit Sitz in Wien vertreibt Terminals und Kreditkarten in Österreich. Bereits 60.000 Visa- und Mastercard-Kreditkarten von Card Complete sind NFC-fähig, bis Ende 2014 sollen es alle 1,2 Millionen sein.
Die große Wende werden aber die Bankomatkarten bringen, die das liebste Zahlungsmittel der Österreicher sind. Payment Services Austria, die die Maestro-Karten in Österreich ausgibt, stellt heuer auf die neue Technik um. Alle ab April neu ausgegebenen Bankomatkarten werden NFC beherrschen, mit dem fälligen Austausch der Karten werden bis Ende des Jahres bereits drei bis vier Millionen Bankomatkarten für das kontaktlose Bezahlen geeignet sein. Bis Ende 2014, Anfang 2015 dürften schließlich alle 8,5 Millionen Bankomatkarten NFC beherrschen.Kontaktloses Bezahlen ist in erster Linie für Supermärkte interessant, weil es schneller geht und Kunden nicht mehr so lange in der Schlange stehen müssen. Und vor allem auch, weil sich der höchstmögliche Betrag für solche Einkäufe eignet. Denn kontaktlos mit NFC kann man vorerst nur Beträge bis 25 Euro bezahlen. Alles, was diese Grenze überschreitet, erfordert weiterhin eine PIN oder eine Unterschrift. Vier Mal kann man mit NFC bezahlen, beim fünften Mal muss man wieder den Geheimcode eingeben. Damit wird sichergestellt, dass bei Verlust der NFC-Karte der Schaden 100 Euro nicht übersteigen kann. Card Complete hat derzeit 2500 Terminals, die für das kontaktlose Bezahlen geeignet sind. Bis Jahresende wolle man auf 8000 bis 10.000 kommen, sagt Hackel. Konkurrent Paylife hat insgesamt 60.000 Bankomatkassen in Österreich in Betrieb, noch heuer sollen 10.000 davon NFC beherrschen.
Das Bezahlen mit einem NFC-fähigen Handy, das die Kredit- oder Bankomatkarte ersetzt, rücke mit dieser Entwicklung näher. „Unmittelbar vor der Tür steht es aber noch nicht“, meint Hackel. Noch gebe es nämlich verschiedene technische Möglichkeiten: „Manche speichern die Daten auf einem Chip, bei anderen werden sie auf der SIM-Karte gespeichert.“ Man müsse auf internationale Lösungen warten, um auch die Akzeptanz bei den Kunden zu garantieren.
Samsung mit Visa-Zahlsystem
Die kommen möglicherweise vom weltgrößte Handyhersteller, Samsung. Der südkoreanische Konzern hat mit Visa eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach alle neuen Handys bereits in der Fabrik mit dem Paywave-Bezahlsystem ausgerüstet werden. Banken können dann Kontoinformationen direkt auf das Gerät laden, das somit zur Kredit- beziehungsweise Bankomatkarte wird.
Auch Mastercard, weltweit die Nummer zwei, adaptiert seinen Dienst MasterPass, um auch damit auf die Handys der Kunden zu kommen. Dieses System soll nicht nur die Kreditkarte ersetzen, sondern alle Kundenkarten mit Zahlfunktion. Damit, so Mastercard, realisiere man „die digitale Brieftasche“.
Auf einen Blick
NFC (Near Field Communication) macht das kontaktlose Bezahlen möglich: Man hält die damit ausgerüstete Kredit- oder Bankomatkarte einfach in die Nähe des Terminals, schon ist der Betrag bezahlt – ohne Eingabe eines PIN-Codes. NFC-Karten funktionieren dabei wie Bankomatkarten; der Geldbetrag ist nicht – wie bei Quick – auf der Karte gespeichert. Kontaktlos bezahlen kann man vorerst aber nur Beträge bis 25 Euro, um den Schaden bei Verlust der Karte zu begrenzen.
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