Armut in Österreich
Was bedeutet
Armut für mich?
Armut bedeutet für mich, dass man
nicht jeden Tag was zu essen haben kann und hungrig schlafen gehen muss. Wenn
man sich sorgen machen muss, wie man Geld für die nächste Mahlzeit auftreiben
soll. Wenn man nicht einmal eine Unterkunft hat und man sein Leben lang auf
verschiedenen Straßen und in Bahnhöfen nach Unterschlupf suchen muss. Wenn man
sich nicht regelmäßig neue Kleidung kaufen kann und somit nur wenig zum
Anziehen hat. Wenn man krank ist und weiß, dass man nicht viel unternehmen kann
als abwarten, denn das Medikament kann man sich sowieso nicht leisten. Das
alles sind Rechte, auf die jede Seele Anspruch hat und gleichzeitig sind es Aspekte,
die in meinem Heimatland Ägypten oft fehlen. Diese Art von Armut finde ich also
nicht passend zur Beschreibung der Armut in Österreich. In Österreich gibt es
vielleicht Familien, die nicht viel zu essen haben können, doch sie essen
wenigstens etwas. Sie haben vielleicht keine angenehmen Unterkünfte, die auch
ziemlich eng sind, doch sie haben wenigstens welche. Auch wenn sie Kleidung von
einem Second Hand Laden kaufen müssen, sie haben doch trotzdem Kleidung. Denn
der Staat gibt wenigstens etwas her, mit dem man überleben kann-in Ägypten kriegst
du keinerlei Hilfen.
Wo gibt es
Armut in meiner Lebenswelt?
In meiner gesamten Familie gibt es
Gott sei Dank überhaupt keine Geldsorgen, alle leben überaus zufrieden. Ich
kenne jemanden, der manchmal Sorgen wegen Geld hat, doch als arm würde ich
diese Person wirklich nicht bezeichnen. Vor allem wenn ich die bettelnden
Menschen auf der Straße sehe, denk ich mir, dass es uns doch allen wirklich gut
geht im Leben. Außerdem ist es doch so, dass wenn ich und meine Familie zum
Beispiel Geldprobleme hätten, dass andere Verwandte immer helfen können. Doch
die Bettler auf der Straße kommen aus Ländern, in denen es der Familie
wahrscheinlich selbst schon schlecht genug geht.
Wie ich mit
offensichtlicher Armut umgehe?
Ich begegne fast täglich armen
Menschen, wenn ich nur aus dem Haus gehe begegne ich ihnen. Diejenigen in
offensichtlicher Armut treffe ich in Form von Obdachlosen oder Bettlern. Andere
Menschen, die arm sein könnten treffe ich sicherlich auch, doch denen merkt man
nicht an, dass sie arm sind bzw. sie zeigen es nicht so auffällig. Hier in
Österreich gehe ich oft einfach an ihnen vorbei, denn ich weiß ja nicht ob sie
wirklich arm sind, ob sie einfach nur mehr dazuverdienen wollen, ob sie nicht
vielleicht von einer Organisation angeheuert wurden. Geld gebe ich also keines
her, oder besser gesagt keines mehr her. Etwas zu essen oder trinken hergeben fände
ich natürlich gescheiter, doch das tue ich um ehrlich zu sein auch nicht. In
Ägypten allerdings geben meine Familie und ich täglich was her bzw. immer wenn
wir auf die Straße gehen. Jedoch muss man aufpassen, denn wenn andere das sehen
rennen sie schnell auf dich zu und wollen auch etwas. Das sind so viele, da
müsste man schon seinen gesamten Beutelinhalt hergeben.
Meine Meinung
zu den „Bettelverboten“:
Ich finde man sollte eher
Organisationen einführen, die Bettler aufnehmen und sich um sie kümmern als
solche, die welche zum Betteln anheuern. Da also viele Bettler nicht für sich
selbst betteln, finde ich sollte man betteln nur so erlauben, dass man sich
ruhig wohin setzt und die Hand vorhält oder einen Becher neben sich stellt. Da es
aber auch eine eigene Entscheidung ist zu betteln, im Sinne von auf dieser
Weise Geld verdienen, finde ich, dass man diesen „Job“ nicht gesetzlich abstellen
darf. Ich finde die Idee mit den Erlaubniszonen ziemlich unbedacht, denn dann werden
alle Bettler sich vermehrt in diesen Zonen aufhalten und ich denke nicht, dass
das den Bewohnern dort gefallen wird. Zu dem Thema mit der Zurschaustellung des
Leids finde ich nicht, dass man das Recht hat vorzuzeigen was einem fehlt, denn
so Leid mir so was natürlich tut, manchmal hat man sich diese Behinderung
selbst zugefügt um Leid bei den Passanten zu erwecken. Solche Geschichten um
Bettelbanden, die Kinder anheuerten und ihnen Leid zufügten um leistungsfähiger
betteln zu können, gab es früher sehr oft in Ägypten, bis man das aufgedeckt
hat. Im Großen und Ganzen finde ich aber, dass ein Bettelverbot, das gegen
aggressive und aufdringliche Bettler vorgeht einerseits unnötig, da ich nie
solcher Art von Bettlern hier in Österreich begegne oder von ihnen höre. Jedoch
wäre ich voll und ganz dafür, falls sich diese Art von Bettelei im Laufe der
Zeit vermehrt.
Caritas Österreich: „Gemeinsam gegen Armut“
15.1.2010, Caritas startete die
europaweite Kampagne „Zero Poverty“. Mit ihren 48 Schwesterorganisationen
wollen sie die Armut auf null reduzieren. Sie rufen dazu auf die Bekämpfung der
Armut selbst in die Hand zunehmen. Ihrer Meinung nach dreht sich Armut nicht
nur um Materielles, sondern auch um die Verknüpfung von Armut mit Krankheit und
Einsamkeit. Besonders von Armut bedroht sind Arbeitslose, Alte, Kinder,
Migranten und Roma. Eine ihrer Ideen wäre eine zweckgebundene
Finanztransaktionssteuer, die zur verpflichtenden Armutsbekämpfung führt.
Außerdem fordern sie eine staatliche Zahlung für Kinder und eine Politik für
Minderheiten und Migranten. Der Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter sagte: "Arme
Menschen sind in einer reichen Gesellschaft wie Österreich in besonderer Form
beschämt und verschämt". Deshalb verlangt er die Einführung einer
Mindestsicherung, eine Anlaufstelle für Sozialleistungen und Investitionen zur
Armutsprävention (z.B. im Bildungsbereich). Die Kampagne hat sich als Vision „Null
Armut“ gesetzt und unterstützt auch europaweite Petition gegen Kinderarmut für
Sozial- und Gesundheitsstandards und garantiert ihnen Arbeitsplätze.
Ich finde, dass die Organisation
sehr gute Ideen hat. Vor allem, wenn man Steuern setzt, die jeder zahlen muss
dann kann man sicher sein, dass man auch genug Geld bekommt um zu helfen und
vor allem, dass das Geld auch wirklich richtig genutzt wird. Ich wäre dafür
diese Steuern einzuführen, denn man hat eh schon so viele Steuern für teils
unnötiges (aus meiner Sicht), da kann man so was wichtiges doch auch noch
einführen. Außerdem finde ich, auch wenn das Ziel sehr hoch gesetzt ist, dass
man mit so viel Optimismus und Engagement viel erreichen kann, denn Null Armut
in ganz Europa wird sicher schwer zu bekämpfen sein.
Selbstbeurteilung
1.
Beurteilungsraster:
Auseinandersetzung
mit Armut: ausführlich
Reflexion
Bettelverbot: ausreichend
Analyse
Initiative: ausreichend
2.
Persönlicher
Kommentar:
Ich finde ich
habe mich ausreichend mit dem Thema Armut auseinandergesetzt und den
Arbeitsauftrag dementsprechend durchgeführt. Ich habe ihn mir ausgesucht, weil
ich meine Meinung abgeben wollte bezüglich der Armut in Österreich und sie auch
ein wenig mit der Armut in Ägypten vergleichen wollte. Ich hätte vielleicht zu
den ersten drei Punkten mehr schreiben sollen, doch meine Meinung habe ich in
diesen paar Sätzen schon wiedergeben können. Zu der Organisation habe ich nicht
mehr schreiben können, denn das war alles, was ich auf der Internetseite
gefunden habe. Meine Begründung ob ich der Organisation zustimme war zwar auch
sehr kurz, doch näher kann ich meine Gründe zur Zustimmung nicht beschreiben.
Liebe Asma,
AntwortenLöschenIch finde, dass du bei deiner Selbstbeurteilung tiefstapelst! Du hast dich ausführlich mt dem Thema beschäftigt und deine eigenen Erfahrungen und deine Meinung super eingebracht. Dein Beitrag ist interessant zu lesen!