28.11.2013

Gewinn InfoDay - Bernhard Böhm


Gewinn InfoDay

Der "Gewinn InfoDay" ist ein Wirtschaftskongress für SchülerInnen ab 16 Jahren, welcher dieses Jahr am 26.11.2013 stattfand. Die Messe bestand aus 22 Vorträgen und ca. 50 Ausstellern. Insgesamt nahmen  rund 5000 SchülerInnen aus ganz Österreich am "InfoDay" teil, um sich einen Einblick bezüglich der heimischen Wirtschaft zu verschaffen.

Vortrag

Zu Beginn des Tages besuchten wir einen Vortrag mit dem sehr allgemeinen Titel "Arbeitsmarkt in Österreich", welcher nach 15-minütiger Verspätung begann. Die Redner waren ein 3-köpfiges Podium, bestehend aus DR. Kopf (Vorstand des AMS), Mag. Gesslbauer (Leiter von "Lebenslanges Lernen/Erasmus") und Mag. Mertzanopoulos (geschäftsführender Gesellschafter von "Arthur Hunt").

Während der Einleitung sprach DR. Kopf über die Jugendarbeitslosigkeit der EU und weshalb Österreich mit 8,7 % im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten (EU-Durchschnitt ca. 23%) gut dar stehe. Er argumentierte damit, dass lediglich 7,5% der Österreicher nur die Pflichtschule absolviert haben, womit sich Österreich ungefähr im vorderen Drittel innerhalb der EU befinde. Von den erwähnten 7,5% sind 19% im Moment arbeitslos. Außerdem prognostizierte DR. Kopf, dass Jobs für Menschen ohne Ausbildung verschwinden, weshalb es in Zukunft umso wichtiger sein wird, eine gute Ausbildung genossen zu haben. Desweiteren erwähnte er die Zahl jener, die 18 Monate nach der Matura erwerbstätig sind. Während lediglich 4% der AHS-Absolventen 1,5 Jahre nach der bestandenen  Reifeprüfung arbeiten, sind bereits 30% der HAK- und gar 40% der HTL-Absolventen erwerbstätig.

Anschließend referierte Mag. Mertzanopoulos, welcher bei "Arthur Hunt", einer europaweiten Personalberatung, tätig ist, über aktuelle Trends des Arbeitsmarktes. Zur Zeit stünden vor allem die Kundenberatung, die Fähigkeit vor großem Publikum überzeugend zu präsentieren und Mobilität im Vordergrund. Außerdem seien seiner Erfahrung nach, gute Fremdsprachenkenntnisse Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Karriere.

Im Anschluss darauf, sprach Mag. Gesllbauer. Nachdem er ausgiebig Werbung in eigener Sache machte, erwähnte er spezielle Anliegen von Arbeitgebern. Seiner Ansicht nach, schätzten sie längere Auslandsaufenthalte, weil dort einerseits soziale Kompetenzen und Eigenständigkeit gefördert werden würden. Andererseits seien Fremdsprachenkenntnisse und internationale Erfahrung essentielle Faktoren am derzeitigen Arbeitsmarkt.







Abschließend konnte das Publikum noch Fragen an das Podium stellen, welche ehrlich beantwortet wurden. Mag. Mertzanopoulos gestand zum Beispiel, dass Frauen von seinem Unternehmen meist ignoriert werden, da seine Kunden größtenteils nur nach männlichen Personal suchen.

Der Inhalt des Vortrages war für mich insofern relevant, als ich sämtliche Tipps hoffentlich auch im späteren Leben anwenden kann. Die Statistiken waren interessant, allerdings nicht wirklich neu für mich. Desweiteren war es vielleicht gut, einmal von jemand anderem zu hören, wie wichtig Fremdsprachen sind.

Der Vortrag wirkte professionell, da die Lautstärke der Mikrophone perfekt abgestimmt war, das Design der Powerpoint-Folien eigens für diesen Anlass erstellt wurde, und die Redner sehr offen waren und keinerlei Anzeichen von Nervosität ersichtlich waren. Desweiteren machte die Präsentation durch die Sofas auf denen die Referenten Platz nahmen einen recht lockeren Eindruck.

Gut gefallen hat mir, dass der Vortrag professionell wirkte, deutlich strukturiert war und die Redner frei und locker sprachen. Weniger gefallen hat mir, dass die Sprache teilweise sehr einfach war und das HR. Gesllbauer zu viel Werbung für seine Firma gemacht hat.

Bezüglich Präsentationstechnik kann ich lediglich mitnehmen, dass es wichtig ist, selbstsicher und frei zu sprechen.

Ich würde dem Vortrag eine 1 geben, da es eigentlich kaum Kritikpunkte gibt und deutliche Unterschiede zwischen dieser Präsentation und einem "normalen" Referat an der Schule ersichtlich waren. Zum Beispiel: Sprechen ohne Stichwortzettel, eigens erstelltes Powerpoint-Design, keinerlei Anzeichen von Nervosität und große rhetorische Unterschiede.

Messe

Der "InfoDay" war recht gut organisiert, da mir unter anderem bis auf den ersten Vortrag, keinerlei größeren Verspätungen aufgefallen sind. Des Weiteren ist die im Preis inkludierte Garderobe hervorzuheben. Die Vorträge fanden in seperaten Sälen statt, welche allesamt mit Beamern ausgestattet waren. Außerdem gab es rote Sofas als Sitzmöglichkeiten für die Redner und einfache, allerdings recht bequeme Sessel für das Publikum. Das Bühnenbild wurde durch Pflanzen verschönert.
Die rund 50 Unternehmen konnten sich in einem einzigen riesigen Raum präsentieren. Die Stände variierten von der Größe her recht stark, während der Bank Austria- Stand ca. 15 m^2 groß war, war der Stand des Technikums Wien maximal 4m^2 groß.
Das Areal war zwar groß, allerdings recht überschaubar, weshalb ich keinerlei Probleme hatte, mich zurecht zu finden.
Ob die Messe besonders "SchülerInnenfreundlich" gestaltet war, ist mir ehrlich gesagt nicht wirklich aufgefallen. Ich hatte den Eindruck, das die Veranstaltung bezüglich der Dekoration ziemlich schlicht gehalten wurde.
Das Einzige, das mir negativ aufgefallen ist, war, dass die Toiletten nicht ausreichen deklariert wurden. Beibehalten würde ich daher, die Aufteilung und die Gestaltung der Räume.

Finanzministerium

Der Stand des Ministeriums für Finanzen wurde von 4 Personen betreut und war recht überschaubar. Er war mit mehreren Monitoren und Regalen samt Broschüren ausgestattet. Mein Gesprächspartner war Mitglied der Finanzpolizei und wirkte recht freundlich. Zunächst nannte er die verschiedenen Abteilungen des Finanzministeriums und deren Aufgabenfelder. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, als wäre es ein großes Anliegen des Betreuers mich für das Finanzministerium zu "gewinnen", da er zwar höflich allerdings nicht wirklich überzeugend war. Abschließend bot er mir vier Prospekte an und wünschte mir einen guten Tag. Falls der Herr eine Marketingstrategie angewandt hat, war mir diese nicht bekannt. Da ich mir eigentlich nie vorgestellt habe im Finanzministerium zu arbeiten war ich vielleicht nicht offen genug, jedoch ist es schwer überzeugt zu werden, wenn bemerkbar ist, dass der Werbende selbst nicht wirklich vom Produkt bzw. in diesem Fall Karriere im Ministerium für Finanzen überzeugt ist.

Bewertung

Alles in allem hat mir der "InfoDay" gut gefallen, da er eine gute Abwechslung zum doch eher theoretischen Schulunterricht war. Desweiteren war es vielleicht für den Ein oder Anderen eine Motivation, sich mehr in der Schule zu bemühen, um die Wunschkarriere einzuschlagen.
Die Veranstaltung war außerdem eine Möglichkeit, prominente Personen zu sehen und wie diese ihre Reputation verbessern möchten beziehungsweise Schadensbegrenzung betreiben möchten. [Willibald Cernko - der Smartbanking wohl nicht nur aufgrund der Kundenzufriedenheit einführen will, sondern vielleicht auch die ein oder andere Stelle (850) einsparen möchte, dies allerdings sehr schön umschreiben kann und der Frage nach der Rechtfertigung bezüglich der Höhe seines Gehaltes geschickt aus dem Weg geht]
Genug der Kritik an Einzelpersonen und zur Benotung der Messe.
Ich würde der Veranstaltung eine 1- geben, da sie zwar sehr informativ allerdings auch sehr werbelastig war. Für mich ist es zum Beispiel nicht nachvollziehbar weshalb es einen Stand gab, welcher lediglich Mobiltelefone zur Schau stellte. Natürlich kann diese Messe nicht ohne Werbung stattfinden, allerdings sollte die Selektion der Stände etwas strenger sein.


Beurteilungsraster
Reflexion Vortrag:          sehr ausführlich
Reflexion Veranstaltung: ausführlich
Reflexion Stand:             ausführlich

Kommentar
Ich habe versucht möglichst genau zu berichten und dabei über 1000 Wörter geschrieben. Außerdem habe ich versucht sämtliche Unterpunkte vollständig zu bearbeiten um alle Fragen zu beantworten. Desweiteren habe ich versucht so strukturiert wie möglich zu arbeiten.


Quellen (Zugriff am 28.11.2013)
InfoDay Logo: http://www.voestalpine.com/blog/wp-content/uploads/2012/11/InfoDay-Logo_art.jpg
 AMS Logo: http://www.karrierekompass.at/images/header/ams_logo.png
Arthur Hunt Logo: http://static.karriere.at/company/5729/296488/logo-arthur-hunt-gmbh.companybig.jpg
Erasmus Logo: : http://en.wikipedia.org/wiki/Erasmus_Programme





3 Kommentare:

  1. Lieber Berni,
    Du hast den Tag wirklich sehr ausführlich reflektiert und dir viel gemerkt! Ich freue mich, dass dir der Besuch etwas gebracht hat, das war schließlich mein Ziel! Auch ich finde, dass es teilweise sehr werbelastig war, aber da kann man wieder gut erkennen, dass eben einige Unternehmen so eine Messe nicht zur Berufsinformation nutzen, sondern nur, um junge KonsumentInnen anzuwerben...! Super, wenn du so kritisch bist und nicht gleich auf jeden "Trick" hereinfällst"!
    Du hast wirklich super gearbeitet! Weiter so!

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  2. Grias di, Berni! :-D

    Ich habe mir deinen Post ausgesucht, um einen Kommentar dazu abzugeben, weil ich ihn als einen der Besten empfand. Er ist gut strukturiert und aufgebaut,generell graphisch schön gestaltet mit diversen Logos, auch sprachlich gut ausgebaut und zeitgleich Beleg dafür, dass du bei den Vorträgen aufmerksam warst. Man merkt, dass du dir Notizen gemacht hast, oder zumindest gut recherchiert hast, denn du hast die wichtigen Ereignisse jenes Tages tatsächlich detailliert wiedergegeben. Mir persönlich gefällt am Besten, dass du an mancher Stelle ein bisschen zynisch bist (oder auch nur so auf mich wirkst).

    Ich stimme dir in vielerlei Dingen zu, was jedoch die Werbelastigkeit der Messe betrifft kann ich nur sagen: Natürlich ist die Werbung der Unternehmen und dadurch auch die Umwerbung der eigenen Person von zentraler Bedeutung für die Unternehmen. Es ist eine Win-win-Situation schätze ich mal. Dennoch ist es ein kluger Schachzug Werbung als Bildung zu verkaufen.

    Interessant finde ich, dass du die Werbelastigkeit eindeutig kritisierst und dennoch mit deinem Post und den darin enthaltenen Logos unterstützt und somit für 4 bestimmte Unternehmen wirbst.

    Dein Post hätte ein bisschen persönlicher wirken können, wenn du explizit geäußert hättest was dich interessiert hat/hätte oder dir wirklich gut gefallen hat, allerdings ist er bereits sowohl quantitativ als auch qualitativ hochwertig.

    Da jibts wirklisch nichts zu meckern. In Summe exzellent.

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