17.05.2014

Armut in Österreich - Adriana Gashi



Was bedeutet Armut für mich?

Wenn ich an Armut denke, denke ich an arme Länder, in denen Krieg herrscht oder wo Menschen schlecht behandelt werden, verhungern oder keine medizinische Vorsorge haben. Wir sagen so oft, dass wir für Dritte Welt Länder spenden sollten, weil die Menschen dort so arm sind. Aber eigentlich sollten wir doch mal die Armut bei uns in Österreich in den Griff bekommen. Hier beginnt Armut schon ,wenn man nicht genügend Geld zur Verfügung hat, um eine ausreichende Grundversorgung gewährleisten zu können.
Dazu zähle ich ein eigenes Dach über dem Kopf zu haben, für das nicht das ganze zur Verfügung stehende Geld drauf geht. Außerdem ist es wichtig genügend Essen und Hygieneartikel zu haben. Auch sollte man sich ohne darauf zu sparen, neue Kleidung kaufen können. Meiner Meinung nach ist man nicht erst arm, wenn man Nichts zu Essen oder kein zu Hause hat, sondern auch schon, wenn man sich kein Auto, kein Telefon, keinen Urlaub leisten kann. Außerdem ist man auch arm, wenn am Ende des Monats nie Geld zum Sparen ( zum Beispiel) für Notfälle.


Wo gibt es Armut in meiner Lebenswelt?

In Wien ist Armut oft zu sehen! Vor allem auf den Straßen, sogar vor der Staatsoper oder auf der Kärntnerstraße, wo sich eigentlich die reichen Menschen aufhalten. Österreichs Einwohner ignorieren das Thema Armut eigentlich viel zu sehr und anstatt zu Helfen, schauen einfach alle weg. Während wir uns überlegen, welches Brot wir heute kaufen, müssen sich andere Gedanken machen, wo sie heute überhaupt schlafen.
Viele müssen sich öfter denken : " Hat heute ein Obdachlosezentrum einen Schlafplatz für mich, oder muss ich wieder auf einer Parkbank schlafen, wo ich erfrieren könnte?"
Jeder sollte das Recht auf Essen und einen warmen Schlafplatz haben. Aber die Realität sieht leider anders aus. Es gibt aber auch viele, bei denen Armut herrscht, obwohl man es von Außen gar nicht sieht. Es gibt Familien, die in der Wohnung frieren müssen, weil sie die Heizung nicht mehr bezahlen konnten. Oder auch Familien, die jeden Cent vier mal umdrehen müssen, weil sie nicht genug zum Essen haben für ihre Kinder und sich selbst.


Wie gehe ich mit offensichtlicher Armut um?

Es macht mich traurig, jemanden auf der Straße sitzen zu sehen, vor allem im Winter. Ich gebe gerne jemandem Geld, weil einfach jeder Recht hat auf Essen. Leider weiß ich dann nie, ob der/diejenige dann das Geld an kriminelle Banden abgeben muss, sich Alkohol kauft, um sich sein Leben erträglich zu trinken oder ob er sich wirklich etwas zu Essen kauft. Wenn ich einen bettelnden Menschen sehe, muss ich oft daran denken, warum er betteln muss. Wie es dazu gekommen ist. Mir zerbricht es einfach das Herz. Zum Beispiel, wenn ich meinen Freund besuche, der seinen Zivildienst im Internetcafé Zwischenschritt absolviert. Jedes Mal, wenn ich dort die armen Menschen sehe, muss ich daran denken, was ich für ein tolles Leben hab und wie dankbar ich eigentlich sein sollte.


Was halte ich von den Bettelverboten in Österreich?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es gut finde, dass betteln verboten ist.
Auf der einen Seite, habe ich schon davon gehört, dass es so etwas wie organisiertes betteln gibt, bei dem die Bettler das Geld gleich danach an eine Art Chef wieder abgeben müssen. Auch wenn Kinder dafür " verwendet" werden, finde ich es nicht gut. Auf der anderen Seite, bin ich mir sicher, dass es auch Personen gibt, die einfach betteln, weil sie keine andere Möglichkeit sehen, um sich am Leben zu erhalten. Ich denke aber, dass es in Österreich sehr viele Einrichtungen gibt und das bei uns eher unwahrscheinlich ist, dass jemand verhungert.


Internetcafé ZwischenSchritt

Das Internetcafé ist im 11. Bezirk, in der Dittmanngasse 1a und ist vom Arbeiter- Samariter- Bund errichtet worden.
Es ist eine Einrichtung für ehemals wohnungslose Menschen, um ihr Leben wieder eine Tagesstruktur zu geben und sie  bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche zu unterstützen. Die Besucher bekommen Hilfe beim Schreiben von Bewerbungen und Lebensläufen oder bei Fragen zum Computer. Außerdem bietet das Internetcafé spezielle Schulungen für die ersten Schritte am PC, im Internet, sowie bei Skype, Email, Microsoft Office &&& an. Die Mitarbeiter sind fast alle ehrenamtlich und waren früher in der selben Lage wie die Besucher. Somit können sie sich in die Besucher hineinversetzen und können gut auf dessen Bedürfnisse eingehen. Im Winter gab es eine Notschlafstelle im Keller und ein Tageszentrum mit Frühstück, Mittagessen, sowie Getränke wie Tee und Kaffee. Der gesamte Konsum von Essen und Trinken war gratis und wurde durch Spenden finanziert.
Einerseits würde ich schon hier arbeiten, weil es einfach eine gute Sache ist. Aber andererseits hat mir mein Freund erzählt, dass die Besucher oft auch aggressiv werden. Viele von ihnen haben auch vor dem Café Alkohol getrunken, obwohl es eigentlich strikt verboten ist. Für viele ist der einzige Ausweg nur noch der Alkohol. Ich finde, dass die Einrichtung gut ist, weil heutzutage die ganze Technik sehr wichtig ist und so auch Menschen, die sich keinen Computer leisten können , mit dieser Technik umgehen können und sie dort auch kostenlos benutzen können.


Persönliche Beurteilung

Auseinandersetzung mit Armut: sehr ausführlich
Reflexion Bettelverbot: ausführlich
Analyse Initiative: sehr ausführlich

Persönlicher Kommentar:

Ich habe dieses Thema ausgewählt, weil wir dieses Thema viel zu oft verdrängen und eigentlich nicht wahr haben wollen, dass auch bei uns in Österreich, so einem reichen Land, Armut existiert. Außerdem wollte ich auch mehr über das Bettelverbot und den verschiedenen Initiativen erfahren.














1 Kommentar:

  1. Liebe Adriana,
    Der Beitrag ist dir wirklich sehr gut gelungen! Du hast ausführlich gearbeitet und deine Erfahrungen und Meinung super eingebracht, das macht das Lesen natürlich gleich um einiges interessanter...!

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