Was bedeutet für dich Armut?
Ich sehe den Begriff „Armut“ mit 2 Aspekten. Erstens die
materiale Armut, jemand der nicht über genügend Geld verfügt. Der sich wenig
bis zu gar nichts leisten kann. Der sich keine warme Speise leisten kann,
geschweige denn eine Wohnung. Menschen die jeden Tag alles versuchen müssen um diesen Tag zu überlegen und
versuchen nicht hungrig zu Bett zu gehen. Dann verstehe ich aber unter Armut
noch die seelische Armut der Menschen. Personen die alles verloren haben, die
ein Familienmitglied verloren haben, die von anderen enttäuscht wurden, deren
Leben mit einer Krankheit belastet wird. Diese Leute sehe ich auch als arm.
Denn was bringt es einen viel Geld zu haben, wenn man keinen hat mit dem man
sein Glück teilen kann, oder was bringt einen das Geld wenn man mit einer
vielleicht nicht heilbaren Krankheit lebt?
Wo gibt es Armut in deiner Lebenswelt?
Ich sehe die Armut jeden Tag, wenn ich in die Schule fahre, wenn ich in
die Stadt gehe. Auf den Straßen, an U-Bahn/ Zugstationen. Menschen die um Geld
betteln, die Zeitschriften verkaufen und dafür eine lächerliche Entgeltung
bekommen. Meine Familie ist persönlich jetzt nicht von dieser Armut betroffen,
da meine Eltern beide arbeiten gehen. Jedoch sehe ich meine Verwandten in
Rumänien wie sie richtig schwer arbeiten müssen um sich etwas leisten zu
können. Zum Beispiel meine Tante arbeitet dort als Lehrerin und sie verdient um
die 200 Euro das ist hier in Österreich ein Einkommen von einem Samstagsjob.
Wenn man, dass so betrachtet haben wir
eigentlich Glück in einem Land wie Österreich zu leben.
Wie gehst du mit
offensichtlicher Armut um?
Ich fühle mit ihnen. Sie tun mir auch sehr leid. Da muss man aber
leider auch aufpassen, da es Personen gibt die einer Organisation angehören und
sich als Bedürftige ausgeben es aber nicht sind. Und dann hat man ein
schlechtes Bild von Leuten die um Geld betteln und kann nicht mehr
unterscheiden wer meine Hilfe wirklich braucht und wer das Ganze nur spielt.
Jedoch gebe ich ihnen meisten immer etwas Kleingeld falls ich welches bei mir
habe. Auf dem Weg zu der Schule in der ich rumänisch Unterricht habe sitzt
immer eine ältere Frau die bettelt, da ich aber immer ziemlich spät dran bin,
weil wir vor meinem Unterricht Physik habe und es sich immer nur knapp ausgeht,
nehme ich mir immer vor ihr etwas Geld, wenn ich wieder Nachhause gehe, zu
geben. Jedoch ist sie dann nicht mehr da
und dadurch mache ich mir immer Vorwürfe.
Was hälst du von den sogenannten „Bettelverboten“, die jetzt überall in
Österreich gesetzlich eingesetzt werden?
Einerseits finde ich die Bettelverbote etwas blöd da manche Menschen
diese 10 Euro, die sie vielleicht an
einem Tag verdienen, brauchen um sich etwas zu essen zu kaufen um nicht zu
verhungern. Andererseits finde ich, dass es mehrere Organisationen geben
sollte. Ich bin ganz der Meinung dass es Workshops und Kurse für Obdachlose
geben sollte damit sie irgendwann mal für ihr Geld arbeiten können und sich ein
Leben aufbauen können. Aber einfach so Bettelverbote aufzustellen finde ich
unüberlegt.
Caritas Betreuungszentrum Gruft
Seit mehr als 25 Jahren ist die "Gruft" Wiens wohl
bekannteste Caritas-Einrichtung für obdachlose Menschen. Sie bietet Menschen,
die auf der Straße stehen, einen sicheren Zufluchtsort und vor allem
menschliche Wärme - 365 Tage im Jahr
rund um die Uhr.
Das Angebot:
Betroffene erhalten in der Gruft
ein warmes Essen, einen Platz zum Schlafen, saubere Kleidung und die
Möglichkeit zu duschen. Außerdem werden sozialarbeiterische Beratung und Betreuung
sowie medizinische und therapeutische Hilfestellungen geboten. Das Team der
Gruft - bestehend aus diplomierten Sozialarbeiter/Innen, Sozialbetreuer/Innen,
Psychiater/Innen und Zivildienern - unterstützt obdachlose Menschen dabei,
wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen.
Meine Meinung:
Ich persönlich finde die
Organisation Gruft sehr gut, da Menschen dort gratis Essen sich waschen und
schlafen können. Oben drauf haben sie dort die Möglichkeit mit jemanden zu
reden der einen zu hört und das tut ihnen auch sicher gut. Ich würde jeder Zeit
dort freiwillig helfen. Letztes Jahr hab ich dort sogar mit meiner Cousine und
anderen Jugendlichen gekocht. Ein paar Jugendliche/junge Erwachsene zwischen 16
und 30 aus unserer Gemeinde, in die wir sonntags gehen, sammeln sich zusammen, gehen beim Metro
einkaufen und anschließend in die Gruft in der Neubaugasse kochen dort. Und das
einmal im Monat. Ich war auch dabei und ich muss sagen es ist ein wunderbares
Gefühl die Dankbarkeit und die Freude die diese Menschen einem zeigen wenn du
ihnen einen Teller mit warmen Essen reichst. Es war eine tolle Erfahrung und
ich würde das sobald es geht wieder machen.
Selbstbeurteilung:
Auseinandersetzung mit Armut:
Ausführlich
Reflexion Bettelverbot:
Ausführlich
Analyse Initiative: Ausreichend
Persönlicher Kommentar:
Ich finde ich habe meine Arbeit
so gut es ging ausführlich bearbeitet und habe mir auch Mühe gegeben alles so
gut es geht zu Erklären. Ich habe dieses Thema gewählt weil ich es sehr
interessant finde und da ich finde das jeder alle Aspekte des Lebens kennen
sollte. Denn nicht jeder hat die Möglichkeit ein so gutes Leben zu führen wie
wir. Und weil ich finde man sollte aufhören anderen Menschen gegenüber
Vorurteile zu haben, da man nie wissen kann was diesem Menschen wiederfahren
ist.
Liebe Emma,
AntwortenLöschenIch finde auch, dass dir der Beitrag gut gelungen ist. Vor allem deine Unterscheidung beim ersten Punkt finde ich sehr interessant und gut überlegt. Super, dass du beim Arbeiten in der Gruft schon Erfahrungen sammeln konntest, so etwas baut immer Berührungsängste ab und helfen einem, sich persönlich weiterzuentwickeln!