18.05.2014

Armut in Österreich - Emma

Was bedeutet für dich Armut?
Ich sehe den Begriff „Armut“ mit 2 Aspekten. Erstens die materiale Armut, jemand der nicht über genügend Geld verfügt. Der sich wenig bis zu gar nichts leisten kann. Der sich keine warme Speise leisten kann, geschweige denn eine Wohnung. Menschen die jeden Tag alles versuchen  müssen um diesen Tag zu überlegen und versuchen nicht hungrig zu Bett zu gehen. Dann verstehe ich aber unter Armut noch die seelische Armut der Menschen. Personen die alles verloren haben, die ein Familienmitglied verloren haben, die von anderen enttäuscht wurden, deren Leben mit einer Krankheit belastet wird. Diese Leute sehe ich auch als arm. Denn was bringt es einen viel Geld zu haben, wenn man keinen hat mit dem man sein Glück teilen kann, oder was bringt einen das Geld wenn man mit einer vielleicht nicht heilbaren Krankheit lebt?
Wo gibt es Armut in deiner Lebenswelt?
Ich sehe die Armut jeden Tag, wenn ich in die Schule fahre, wenn ich in die Stadt gehe. Auf den Straßen, an U-Bahn/ Zugstationen. Menschen die um Geld betteln, die Zeitschriften verkaufen und dafür eine lächerliche Entgeltung bekommen. Meine Familie ist persönlich jetzt nicht von dieser Armut betroffen, da meine Eltern beide arbeiten gehen. Jedoch sehe ich meine Verwandten in Rumänien wie sie richtig schwer arbeiten müssen um sich etwas leisten zu können. Zum Beispiel meine Tante arbeitet dort als Lehrerin und sie verdient um die 200 Euro das ist hier in Österreich ein Einkommen von einem Samstagsjob. Wenn man,  dass so betrachtet haben wir eigentlich Glück in einem Land wie Österreich zu leben.

Wie gehst  du mit offensichtlicher Armut um?
Ich fühle mit ihnen. Sie tun mir auch sehr leid. Da muss man aber leider auch aufpassen, da es Personen gibt die einer Organisation angehören und sich als Bedürftige ausgeben es aber nicht sind. Und dann hat man ein schlechtes Bild von Leuten die um Geld betteln und kann nicht mehr unterscheiden wer meine Hilfe wirklich braucht und wer das Ganze nur spielt. Jedoch gebe ich ihnen meisten immer etwas Kleingeld falls ich welches bei mir habe. Auf dem Weg zu der Schule in der ich rumänisch Unterricht habe sitzt immer eine ältere Frau die bettelt, da ich aber immer ziemlich spät dran bin, weil wir vor meinem Unterricht Physik habe und es sich immer nur knapp ausgeht, nehme ich mir immer vor ihr etwas Geld, wenn ich wieder Nachhause gehe, zu geben.  Jedoch ist sie dann nicht mehr da und dadurch mache ich mir immer Vorwürfe.

Was hälst du von den sogenannten „Bettelverboten“, die jetzt überall in Österreich gesetzlich eingesetzt werden?
Einerseits finde ich die Bettelverbote etwas blöd da manche Menschen diese 10 Euro, die sie vielleicht  an einem Tag verdienen, brauchen um sich etwas zu essen zu kaufen um nicht zu verhungern. Andererseits finde ich, dass es mehrere Organisationen geben sollte. Ich bin ganz der Meinung dass es Workshops und Kurse für Obdachlose geben sollte damit sie irgendwann mal für ihr Geld arbeiten können und sich ein Leben aufbauen können. Aber einfach so Bettelverbote aufzustellen finde ich unüberlegt.

Caritas Betreuungszentrum Gruft

Seit mehr als 25 Jahren ist die "Gruft" Wiens wohl bekannteste Caritas-Einrichtung für obdachlose Menschen. Sie bietet Menschen, die auf der Straße stehen, einen sicheren Zufluchtsort und vor allem menschliche Wärme -  365 Tage im Jahr rund um die Uhr.
Das Angebot:
Betroffene erhalten in der Gruft ein warmes Essen, einen Platz zum Schlafen, saubere Kleidung und die Möglichkeit zu duschen. Außerdem werden sozialarbeiterische Beratung und Betreuung sowie medizinische und therapeutische Hilfestellungen geboten. Das Team der Gruft - bestehend aus diplomierten Sozialarbeiter/Innen, Sozialbetreuer/Innen, Psychiater/Innen und Zivildienern - unterstützt obdachlose Menschen dabei, wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen.
Meine Meinung:
Ich persönlich finde die Organisation Gruft sehr gut, da Menschen dort gratis Essen sich waschen und schlafen können. Oben drauf haben sie dort die Möglichkeit mit jemanden zu reden der einen zu hört und das tut ihnen auch sicher gut. Ich würde jeder Zeit dort freiwillig helfen. Letztes Jahr hab ich dort sogar mit meiner Cousine und anderen Jugendlichen gekocht. Ein paar Jugendliche/junge Erwachsene zwischen 16 und 30 aus unserer Gemeinde, in die wir sonntags gehen,  sammeln sich zusammen, gehen beim Metro einkaufen und anschließend in die Gruft in der Neubaugasse kochen dort. Und das einmal im Monat. Ich war auch dabei und ich muss sagen es ist ein wunderbares Gefühl die Dankbarkeit und die Freude die diese Menschen einem zeigen wenn du ihnen einen Teller mit warmen Essen reichst. Es war eine tolle Erfahrung und ich würde das sobald es geht wieder machen.

Selbstbeurteilung:
Auseinandersetzung mit Armut: Ausführlich
Reflexion Bettelverbot: Ausführlich
Analyse Initiative: Ausreichend

Persönlicher Kommentar:

Ich finde ich habe meine Arbeit so gut es ging ausführlich bearbeitet und habe mir auch Mühe gegeben alles so gut es geht zu Erklären. Ich habe dieses Thema gewählt weil ich es sehr interessant finde und da ich finde das jeder alle Aspekte des Lebens kennen sollte. Denn nicht jeder hat die Möglichkeit ein so gutes Leben zu führen wie wir. Und weil ich finde man sollte aufhören anderen Menschen gegenüber Vorurteile zu haben, da man nie wissen kann was diesem Menschen wiederfahren ist. 

1 Kommentar:

  1. Liebe Emma,
    Ich finde auch, dass dir der Beitrag gut gelungen ist. Vor allem deine Unterscheidung beim ersten Punkt finde ich sehr interessant und gut überlegt. Super, dass du beim Arbeiten in der Gruft schon Erfahrungen sammeln konntest, so etwas baut immer Berührungsängste ab und helfen einem, sich persönlich weiterzuentwickeln!

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